Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft

Mitte Oktober 2007 besuchte ich zum ersten Mal den Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft. Eine vielseitige Landschaft mit flachen Stränden und steilen Kliffen, weite Boddenlandschaft und dichte Wälder, dazu Moore, Strandwalle und Windwatten.

Die vielgestaltige Küstenlandschaft ist der Lebensraum einer artenreichen Flora und Fauna. Hunderte Vogelarten halten sich ständig oder zeitweise im Nationalpark auf. Allein 67 der Vogelarten, die hier brüten, stehen auf der Roten Liste gefährdeter Arten. Gänse, Schwäne und Watvögel sind nur einige der unzähligen Zug- und Brutvögel aus nördlichen Gebieten, die in den Gewässern des Nationalparks rasten oder überwintern. Wohl am bekanntesten und eindruckvollsten ist der jährliche Zug der Kraniche. In diesem Herbst rasteten über 70.000 Kraniche in der sogenannten „Rügen-Bock-Kirr-Region, bevor sie ihren Weg in die Überwinterungsgebiete nach Südfrankreich, Spanien, Portugal und Nordwestafrika fortsetzen.

Vom 19. Oktober bis zum 21. Oktober nahm ich an einem Kranich-Fotoworkshop in Duvendiek von „Augenblicke der Natur“, geleitet von Markus Freitag und Diethild Nordhues-Heese, teil. Ich erlebte viele beeindruckende Momente bei den Vögeln des Glücks. Wie zum Beispiel an einem Morgen, wo wir um 5.30 Uhr von der Sundischen Wiese zum Pramort aufbrachen. Es war noch dunkel am Pramort und wir hörten nur die Laute der Kraniche. Als die Morgendämmerung langsam die Landschaft erhellte, konnten wir die Kraniche zu tausenden am Schafplatz in knietiefem Wasser oder auf Graslandinseln stehen sehen. In dem von der Sonne rötlich gefärbtem Himmel fliegen die ersten Kraniche zu ihren Äsungsplätzen auf dem Festland an uns vorbei.

An den Rast- und Äsungsplätzen hatte ich dann auch viele Gelegenheiten, die Kraniche bei der Nahrungsaufnahme und im Flug zu fotografieren.

Wie im Flug verging auch der Tag. Da alle Workshopteilnehmer digital fotografierten, konnten am gleichen Abend die Ergebnisse besprochnen werden. Durch die Teilnahme an dem Workshop lernte ich viele Orte kennen, an denen man die Kraniche beobachten kann – ohne sie zu stören.

Wer zum ersten Mal in die Nationalpark-Region kommt um Kraniche zu beobachten, dem möchte ich empfehlen, vorher das Kranich-Informationszentrum in Groß Mohrdorf zu besuchen. Hier kann man sich über die aktuelle Rastsituation informieren und wird über günstige Beobachtungsplätze in der näheren Umgebung beraten.

Alle Aufnahmen entstanden mit einer Canon EOS 5D. Als Objektive kamen zum Einsatz: 300 mm, 600 mm + 1,4 fach Konverter und 2 fach Konverter. Für die Landschaftsaufnahmen benutzte ich zusätzlich: 20 mm, 35 mm und 105 mm Makro-Objektiv.