Unterwegs in Oberbayern

Unterwegs in Oberbayern

Unterwegs in Oberbayern

Zwei-Seen-Land, April 2023

Nach den internationalen Naturfototagen 2023 in Fürstenfeldbruck verbringen meine Frau und ich noch zwei Wochen im Oberbayerischen Zwei-Seen-Land. Unser Quartier beziehen wir im „Haus Gistl am See“ in Walchensee. Bereits bei der Anfahrt zum Kochelsee und die Fahrt über den Pass zum Walchensee lässt erahnen, welche Motivfülle mich erwartet.

Walchensee

Unsere Ferienwohnung liegt direkt am See und ist der ideale Standort und Ausgangspunkt für meine Fotoexkursionen.

Der Walchensee ist der größte und mit 192 Meter der tiefste Alpensee Bayerns. Im Süden gibt er den Blick frei auf das Gipfelpanorama des Karwendelgebirges Die Bergmassive des Herzogstand und Jochberg begrenzen ihn im Norden. Mit seinen Uferzonen ist das Walchenseegebiet als Landschafts­schutz­gebiet geschützt.

Unterwegs in der Klamm

Neue Blickwinkel, wohin ich schaue. Wasserfälle und Stromschnellen ziehen mich in den Bann. Das Wechselspiel von fließendem Wasser und Gestein kann ich in unterschiedlichen Belichtungszeiten festhalten.

Unter anderem besuche ich auch die Partnachklamm. Wer hier noch in Ruhe das Stativ aufbauen will und in Ruhe fotografieren möchte, sollte sich ganz früh auf den Weg machen, um dem Besucherstrom zu entgehen.

Viel ruhiger geht es in der Hüttelbachklamm zu. Diese Klamm ist vielleicht nicht so spektakulär, wie z.B. die Partnachklamm. Dafür lerne ich aber bei einer leichten Klammwanderung durch den Bergwald im Karwendel eine wunderschöne Natur kennen.

Karwendelgebirge

Bei meinem ersten Besuch der Region um das Karwendelgebirge entdecke ich in der kurzen Zeit nur einen Bruchteil von der Landschaft mit den schroffen Felswänden. Teilweise sind die Gipfel noch mit Schnee bedeckt und werden vom Nebel umsäumt. Ist gerade noch ein Bergkamm vom Nebel verschluckt, legt der Wind kurze Zeit später einen spektakulären Blick auf die Gipfelspitzen frei.

Wildes Wasser

Zu den beliebten Motiven in der Landschaftsfotografie zählen quirlig-sprudelnde Fließgewässer. Viele lohnenswerte Motive finde ich im Grenzgebiet der bayerischen Seite zu Tirol. Nach der Schneeschmelze sind die Bachbetten gut gefüllt und bieten eine Vielzahl an Möglichkeiten, dass bewegte Wasser mit verschiedenen Belichtungszeiten aufzunehmen.

Winter bei den Kegelrobben

Winter bei den Kegelrobben

Winter bei den Kegelrobben

Helgoland, Januar 2017

Von Anfang November bis Mitte Januar bekommen die Kegelrobben auf Helgolands kleiner Nachbarinsel Düne ihre Jungen. In dieser Zeit kann man die Geburt und Aufzucht der Robbenbabys an den weißen Stränden beobachten. Über 320 Kegelrobbenbabys wurden in dieser Zeit geboren. Um dem Fotografenansturm im Dezember aus dem Weg zu gehen, entschied ich mich als Besuchszeit für die zweite Januarwoche.

Während des fünftägigen Aufenthalts kamen vier Babys zur Welt. Schnell nehmen sie dank der fetten Muttermilch an Gewicht zu. In ihrem weißen Fell verbringen die Jungen die ersten Wochen meist im Schutz der Mutter am Strand, bevor sie dann alleine raus in die Nordsee können.

Oft wird man in dieser Zeit auch von Regen und Sturm überrascht. Für die Hinfahrt nach Helgoland wurde meine geplante Anreise am Donnerstag wegen einer Sturmwarnung gestrichen. So machte ich mich einen Tag vorher um 04.00 Uhr auf den Weg, um noch an diesem Tag auf die Insel zu kommen.

Nach einer stürmischen Fahrt über die offene Nordsee mit Windstärke 8-9 erreichte ich dann auch Mittags sicher den Hafen von Helgoland. Leider war es dann aber erst ab Donnerstagnachmittag möglich, mit den kleinen Booten nach Düne überzusetzen. Während der verbleibenden Tage erlebte ich dann auch vom schönsten Sonnenschein bis zu kräftigen regen- und Hagelschauern die unterschiedlichsten Wetterstimmungen.

Unterwegs im Nationalpark Hohe Tauern

Unterwegs im Nationalpark Hohe Tauern

Unterwegs im Nationalpark Hohe Tauern

Da mein erster Aufenthalt im N.P. Hohe Tauern zeitlich auf eine Woche begrenzt war, musste ich mir im Vorfeld darüber machen Gedanken machen, welche Gebiete ich erkunden wollte und wo ich intensiv fotografieren konnte. Als festen Standort wählte ich das Gasthaus-Wanderhotel Schweizer Haus in Stuhlfelden aus. Von hier aus hatte ich relativ kurze Anfahrtswege zu meinen Fotozielen.

Natürlich hatte ich auch die Krimmler Wasserfälle auf meinem Plan. Sie gehören mit einer Gesamthöhe der drei Fallstufen von 380 Metern zu den höchsten Fällen Europas. Ein mit Aussichtskanzeln ausgestatteter steiler Wanderweg führt den Besucher, vorbei an den Mittleren Fällen bis zum Oberen Fall. Begleitet wird man auf dem ganzen Weg von dem Getöse des herabstürzenden Wassers. Wer es lieber einsamer und wildromantisch hat, dem empfehle ich den alten Keltenweg, der links von den Unteren Wasserfällen nach oben führt.

Ich besuchte die Krimmler Wasserfälle an einem eher trüben Tag, an dem nur selten die Sonne durch den grauen Himmel sah. Zu der mit feinen Wassertropfen benetzten Luft gesellte sich dann auch noch ein feiner Nieselregen, der das Fotografieren „im Trocknen“ nicht leichter machte.

Am Mittleren Wasserfall hatte ich großes Glück. Kurz nachdem ich das Stativ aufgebaut und die Kamera eingerichtet hatte, brach die Sonne kurz durch die Wolkendecke und einen Regenbogen spannte sich über die tosenden Wassermassen.

Hier hätte ich mich noch viele Tage aufhalten können. Immer wieder entdeckte ich neue Perspektiven und es bot sich an, viele Motive in unterschiedlichen Belichtungszeiten festzuhalten.

Bequem zu erreichen war mein nächstes Ziel. Mit der Seilbahn fuhr ich vom Enzingerboden (1.482 m) bis zur Bergstation Rudolfshütte am Weißsee (2.300 m). Ein Doppelsessellift brachte mich dann auf das 2.600 Meter hohe Medelzplateau. Von hier aus hat man einen herrlichen Panoramablick auf die Welt der 3.000er Gipfel.

Leider ist auch hier zu beobachten, wie das „ewige Eis“ dünner wird und sich die Gletscher immer mehr zurückziehen. Auf dem Plateau selbst ist das Motivangebot sehr groß. Bei mir kam das 16 mm Weitwinkelobjektiv für das fantastische Panorama, das Makroobjektiv für die Flechten und das 400 mm Objektiv für die Gletscher zum Einsatz.

Das Highlight der Woche war für mich ein Flug mit einem Ultraleichtflugzeug über das Großglocknergebiet. Ich nahm diese Möglichkeit begeistert an. Wir starteten am Flugplatz Zell am See und flogen Richtung Südkamm des Steinernen Meeres. Weit in der Ferne ragte das mächtige Watzmann Massiv heraus.

Nach Änderung der Flugrichtung und flogen wir über die Goldberggruppe und nahmen Kurs auf die Glocknergruppe. Lag der Großglockner am Anfang zum Teil noch in den Wolken, zogen diese aber nach kurzer Zeit weg und gaben den Blick auf den Gipfel des Großglockners und die Granatspitzgruppe frei. Der Blick aus der Vogelperspektive ist beeindruckend. Die Luft scheint in der Höhe besonders still zu sein. Extrem leicht und damit so frei wie ein Vogel schwebt man durch die Luft.

Dadurch, dass der Nationalpark so gut erschlossen ist, sind die Möglichkeiten zum Fotografieren schier unbegrenzt. Neben den beschriebenen Punkten besuchte ich an einem verregneten Tag den naturbelassenen Rauriser Urwald mit seinen Moortümpeln und Spitzfichten.

Es war zwar umständlich, die Kameraausrüstung immer wieder ein- und auszupacken, um sie vor dem Regen zu schützen. Der Aufwand war es aber wert, da sich der Wald durch die Nässe in satten Farben zeigte.

Nicht weit von Mittersill liegt das Hochmoor am Wassenmoos. An einem Morgen machte ich mich noch vor Sonnenaufgang auf und wanderte in die Moorlandschaft. An diesem Morgen war der Boden mit Nebel überzogen. Das erste Sonnenlicht strahlte unzählige Spinnennetze an. Es war ein schöner Morgen. Ich war alleine in dieser mystischen Landschaft – nur Stille um mich herum.

Mehrmals besuchte ich im Felbertal den im Talschlusskessel liegenden Hintersee und die Schösswendklamm. Sein Wasser ist so klar, dass man bis zu seinem Grund sehen kann. Gespeist wird er von kleinen und großen Wasserfällen. Diese formen auch seit Jahrtausenden die Schösswendklamm zu markanten trichter- und kesselförmigen Vertiefungen im Gesteinsmassiv.

In dieser Woche habe ich eine großartige Naturlandschaft des N.P. Hohe Tauern kennengelernt und die mich neugierig auf „Mehr“ gemacht hat. Der Plan ist, dass ich im kommenden Jahr diese Neugier stillen möchte und das Land weiter erkunden möchte.

Besuch im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft

Besuch im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft

Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft

Mitte Oktober 2007 besuchte ich zum ersten Mal den Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft. Eine vielseitige Landschaft mit flachen Stränden und steilen Kliffen, weite Boddenlandschaft und dichte Wälder, dazu Moore, Strandwalle und Windwatten.

Die vielgestaltige Küstenlandschaft ist der Lebensraum einer artenreichen Flora und Fauna. Hunderte Vogelarten halten sich ständig oder zeitweise im Nationalpark auf. Allein 67 der Vogelarten, die hier brüten, stehen auf der Roten Liste gefährdeter Arten. Gänse, Schwäne und Watvögel sind nur einige der unzähligen Zug- und Brutvögel aus nördlichen Gebieten, die in den Gewässern des Nationalparks rasten oder überwintern. Wohl am bekanntesten und eindruckvollsten ist der jährliche Zug der Kraniche. In diesem Herbst rasteten über 70.000 Kraniche in der sogenannten „Rügen-Bock-Kirr-Region, bevor sie ihren Weg in die Überwinterungsgebiete nach Südfrankreich, Spanien, Portugal und Nordwestafrika fortsetzen.

Vom 19. Oktober bis zum 21. Oktober nahm ich an einem Kranich-Fotoworkshop in Duvendiek von „Augenblicke der Natur“, geleitet von Markus Freitag und Diethild Nordhues-Heese, teil. Ich erlebte viele beeindruckende Momente bei den Vögeln des Glücks. Wie zum Beispiel an einem Morgen, wo wir um 5.30 Uhr von der Sundischen Wiese zum Pramort aufbrachen. Es war noch dunkel am Pramort und wir hörten nur die Laute der Kraniche. Als die Morgendämmerung langsam die Landschaft erhellte, konnten wir die Kraniche zu tausenden am Schafplatz in knietiefem Wasser oder auf Graslandinseln stehen sehen. In dem von der Sonne rötlich gefärbtem Himmel fliegen die ersten Kraniche zu ihren Äsungsplätzen auf dem Festland an uns vorbei.

An den Rast- und Äsungsplätzen hatte ich dann auch viele Gelegenheiten, die Kraniche bei der Nahrungsaufnahme und im Flug zu fotografieren.

Wie im Flug verging auch der Tag. Da alle Workshopteilnehmer digital fotografierten, konnten am gleichen Abend die Ergebnisse besprochnen werden. Durch die Teilnahme an dem Workshop lernte ich viele Orte kennen, an denen man die Kraniche beobachten kann – ohne sie zu stören.

Wer zum ersten Mal in die Nationalpark-Region kommt um Kraniche zu beobachten, dem möchte ich empfehlen, vorher das Kranich-Informationszentrum in Groß Mohrdorf zu besuchen. Hier kann man sich über die aktuelle Rastsituation informieren und wird über günstige Beobachtungsplätze in der näheren Umgebung beraten.

Alle Aufnahmen entstanden mit einer Canon EOS 5D. Als Objektive kamen zum Einsatz: 300 mm, 600 mm + 1,4 fach Konverter und 2 fach Konverter. Für die Landschaftsaufnahmen benutzte ich zusätzlich: 20 mm, 35 mm und 105 mm Makro-Objektiv.

Südwest USA

Südwest USA

Südwest USA

Nach 1995 besuchte ich 2009 zum zweiten Mal den Südwesten der USA. Legte ich bei meiner ersten Tour in fünf Wochen ca. 6.000 Kilometer zurück um möglichst viel zu sehen, sollte der Radius jetzt viel kleiner sein. Ich wollte mehr Zeit an bestimmten Orten haben, um dort die Natur intensiv genießen zu können. Ich plante meine Route im Groben so, dass ich beim besten Licht an bestimmten Orten war – was natürlich nicht immer funktionierte.

In der Vorbereitung nahm ich Kontakt zu Karsten Rau auf und erhielt von ihm wertvolle Tipps. Unverzichtbar waren auch die beiden Bücher von dem Naturfotografen Laurent Martrès ( Vol. 1 Southern Utah und Vol. 2 Arizona).

Eines meiner Ziele sollte die Wave im Gebiet des Paria Canyon/Vermillion Cliffs Wilderness sein. Galt die Welle noch bis zum Ende der 1990 Jahre unter den Fotografen als Geheimtipp, ist die lange geheim gehaltene Lage doch bekannter geworden. Doch bevor man sich auf den Weg zur Wave macht, muss man sich ein Permint besorgen, um bei den pro Tag zwanzig zugelassenen Personen zu sein.

Ich wählte den Weg über das Internet und hatte Glück – mein Name wurde aus der „Lostrommel“ gezogen und ich konnte mich auf den Weg zur Wave machen.

Die Eindrücke der Wave gehören zweifelsohne zu den Höhepunkten meiner Tour. Leider spielte hier das Wetter nicht bis zum Ende des Tages mit. Begann der Tag mit einem strahlendem Sonnenschein, zog der Himmel am frühen Nachmittag zu. Nichts war mit dem Fotografieren beim warmen Licht der Abendsonne. Stattdessen einpacken der Fotoausrüstung und auf den ca. 1½-stündigen Weg zum Parkplatz starten, denn der Himmel wurde immer dunkler. Gerade am Wohnmobil angekommen, öffnete der Himmel seine Schleusen und es regnete in Strömen.

Das Gebiet des Paria Canyon/Vermillion Cliffs Wilderness faszinierte mich mit ihrem Backcountry-Gebiet dermaßen, dass ich mich hier noch ein paar Tage aufhielt, bevor ich zu weiteren Zielen im Südwesten der USA fuhr.

Winter 2010 in den Siegauen

Winter 2010 in den Siegauen

Winter 2010 in den Siegauen

Der Winter 2010 hat seit Ende November den Rhein-Sieg-Kreis fest im Griff. In den letzten dreißig Jahren erlebte ich nicht solche Schneemassen in dieser Region. Bis zu 25 Zentimeter Schnee blieben bei Temperaturen um den Nullpunkt liegen.

So eine seltene Gelegenheit wollte ich mir als Natur- und Landschaftsfotograf nicht entgehen lassen und suchte zu den unterschiedlichen Tageszeiten die schneebedeckte Landschaft der Siegauen zwischen Troisdorf und der Siegmündung in den Rhein bei Mondorf auf.

Da Hochwasser kurz vor dem Wintereinbruch einen Teil der Auen überflutet hatte, war Vorsicht geboten. Wie am „Alten Siegarm“ bei Troisdorf-Bergheim war das Hochwasser zwar zurückgegangen, die Oberfläche blieb aber gefroren. Durch die Schneemassen waren auch die Wege nicht mehr zu erkennen. Alleine die Bäume entlang des „Alten Siegarmes“ und dem Gebiet zwischen Sieg und Rhein dienten als Wegweiser. An den Bäumen war auch durch eingebrochene Eisplatten die Höhe des Hochwassers zu erkennen.

Eine schöne Schneelandschaft zeigte mir auch das Gebiet am Sieglarer See. Der frühe Morgen war besonders stimmungsvoll. Die Sonne war noch durch Morgendunst und Wolken verdeckt, wodurch der zugefrorene See mit seiner Vogelinsel einen noch kälteren Ausdruck bekam.

Am Nachmittag ließ die Sonne dann durch eine aufgerissene Wolkendecke die weiße Pracht der Winterkristalle in den Baumwipfeln glänzen.